Montag, 11. Juni 2012

Was ist ein offener Immobilienfond

Bei einem Offenen Immobilienfonds kaufen die Fonds-Manager eine Reihe von Immobilien. Bei deutschen Offenen Immobilienfonds ist gesetzlich vorgeschrieben, daß der Fonds mindestens 15 Objekte umfassen muß. Das ergibt eine Streuung der Anlegergelder und somit eine Verminderung des Risikos für die Anleger.
Offene Immobilienfonds gehören zu den Offenen InvestmentFonds. In Deutschland unterliegen diese InvestmentFonds und deren Anbieter, die Investment-Gesellschaften, der staatlichen Aufsicht und Kontrolle durch die Aufsichtsbehörde BaFin.

Das Angebot an Offenen Immobilienfonds der Investment-Gesellschaften
Es gibt nur ein paar Anbieter und nur ein paar Immobilienfonds. Große Unterschiede gibt es nicht, kleinere schon.

Die Fonds-Manager müssen mit dem Geld der Anleger möglichst lukrative Immobilien erwerben. Lukrativ ist eine Immobilie dann, wenn sie möglichst zu 100% zu einem angemessenen Mietpreis vermietet ist und sie eine dauerhafte Wert-Steigerung aufweisen kann. Da spielt die Lage und die Qualität die wesentliche Rolle. Bei Immobilienfonds geht es - kurzum gesagt - darum, daß die Fonds-Manager "Gurken-Käufe" vermeiden. Das ist manchmal gar nicht so einfach. Mittlerweile wollen so viele Anleger Fonds-Anteile an einem Immobilienfonds, daß die Fonds-Manager Mühe haben, für das viele Geld lukrative Objekte zu finden. Das führt dazu, daß manche Immobilienfonds bis zu 40% der Kundengelder in verzinslichen Geldanlagen "geparkt" haben. Aber die Nachfrage stieg weiter und so kam es, daß die Fonds-Manager das neue Geld in weniger gute Immobilien anlegten. Die Folge: Zunehmender Leerstand und damit geringer werdende Mieteinnahmen. Sie werden vielleicht fragen "Warum hat man nicht einfach die Annahme neuer Anlegergelder gestoppt?" Das geht nicht, sagt das Gesetz. Ein Offener Immobilienfonds wäre dann kein "Offener" Immobilienfonds mehr. Eine vorübergehende Schließung um eine zeitlich befristete Krise zu überwinden, ist möglich. Aber keine dauernde Schließung

 Die Rendite
Mit Immobilienfonds kann man auf den ersten Blick keine hohe Rendite erzielen. Die besten lagen in der Vergangenheit bei rund 5,5 Prozent - langfristig im Durchschnitt. Die Rendite resultiert im wesentlichen aus zwei Komponenten. Den Miet-Einnahmen und der Wert-Steigerung. Letztere wird von Sachverständigen für jedes Objekt im Immobilienfonds geschätzt. Da ist viel Luft "nach oben und unten". 20% Verschätzungsquote sind da schon mal drin.
So wundert es nicht, daß die Jahres-Wert-Entwicklungen nicht ins Minus rutschen. Und langfristig reicht das dann für Durchschnitts-Renditen, die ziemlich konstant um die 5,5% liegen.

Die zuvor oben beschriebene Immobilienfonds-Krise rüttelt natürlich an diesen Renditen. In Zukunft kann das wesentlich schlechter ausfallen. Die Zeiten sind erst einmal vorbei, wo viele Anleger, vor allem Ältere, Immobilienfonds als eine Art sicheres "Renten-Papier" bewertet haben.

 Im Dezember 2005 eskalierte die Problematik.
Die Deutsche Bank hat den Offenen Immobilienfonds "Grundbesitz-Invest" (gehört zur Deutschen Bank Tochter DB Real Estate) am 13.12.2005 vorerst geschlossen. Das passiert zum ersten Mal seit 1945. Was bedeutet das für die rund 300.000 Anleger? Die Rücknahme und Ausgabe von Anteils-Scheinen des Fonds sind bis Februar 2006 ausgesetzt. Bis dahin soll es eine Neubewertung des Immobilien-Bestandes in diesem Fonds geben. Muß der Wert der Immobilien nach unten korrigiert werden, droht den Anlegern ein Teilverlust ihres Anlagekapitals.

Viele Anleger hat das und die Berichterstattung darüber im Jahr 2005 zu massiven Verkäufen veranlaßt. Als jetzt bekannt wurde, daß der "Grundbesitz-Invest" Immobilienfonds neu bewertet werden muß, löste dies eine Verkaufswelle unter den Anlegern aus. Das bringt die Fonds-Manager unter Druck und Zugzwang. Viele Anleger wollen sofort ihr Geld zurück, Immobilien lassen sich aber nicht beliebig von heute auf morgen verkaufen. Deshalb wurde er jetzt geschlossen. Kein Geld zurück (im Moment), kein neues Geld mehr in den Fonds. Durchatmen und die richtigen Entscheidungen treffen. Solche, die im Interesse aller Anleger sind.

Im Januar 2006 kam nun ein neuer Tiefschlag. Zwei weitere Immobilienfonds haben geschlossen, das heißt den Kauf und den Verkauf von Immobilienfonds-Anteilen eingestellt. Während die Kleinanleger besonnen geblieben sind, hat einige Großanleger die Panik doch noch gepackt. In drei Tagen zogen sie mehr als eine Milliarde aus Immobilienfonds ab.

Deutsche Bank heute:
Josef Ackermann, der bis Ende Mai Chef der Deutschen Bank war, hat sich in einem Interview mit Bloomberg News gegen die Einführung von so genannten Eurobonds gestellt.
Von Ländern gemeinsam begebene Anleihen würden Deutschland seiner Meinung nach dazu zwingen, die Finanzierungs-Belastungen anderer Staaten zu übernehmen und gleichzeitig den Druck auf andere Euro-Länder mildern, Veränderungen als Folge der Krise vorzunehmen.
“Ich bin gegen Eurobonds”, sagte Ackermann in einem englischsprachigen Interview in Washington. “Falls wir es genau jetzt machen würden, dann würde Deutschland vielleicht bis zu 27 Prozent der Finanzierungen garantieren” und “das würde bedeuten, dass vielleicht der Druck auf andere Länder, die notwendigen Reformen durchzuführen, weggenommen werden würde und das wäre falsch”.
Die Diskussion um die Einführung von Euroland-Anleihen tobt seit Wochen. Deutschlands Bundeskanzlerin Angela Merkel hat die Idee kategorisch zurückgewiesen.
“Die Menschen in Deutschland würden (Eurobonds) nicht unterstützen. Und zweitens gibt es auch verfassungsrechtliche Grenzen, um so etwas durchzuführen”, sagte Ackermann, der inzwischen Verwaltungsrats-Präsident beim Schweizer Versicherer Zurich Insurance Group AG ist.
Länder mit der Top-Bonitätsnote “AAA” - dazu zählt neben Deutschland beispielsweise auch Finnland - haben wiederholt erklärt, dass Euroland-Anleihen ihre eigenen Refinanzierungs- Kosten in die Höhe treiben dürften - während Ländern mit hohen Defiziten Anreize geboten werden würden, Geld auszugeben, das sie eigentlich nicht haben.

mehr informationen über offene Fonds hier: www.verbraucherschutz-magazin.de
wie ein geschlossener Fond funktioniert finden sie hier: http://scoredeximmobilien.blogspot.de/


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